Die Lyrik der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin ist bis dato deutlich weniger bekannt und verbreitet als ihre Prosa- und Theatertexte. Die Bände „LISAS SCHATTEN” (Jelineks erste Buchpublikation, erschienen 1967) und ENDE. GEDICHTE VON 1966-1968” (2000) sind die einzigen und auch einmaligen Veröffentlichungen im deutschen Sprachraum. Dazu kamen noch vereinzelte Erscheinungen in literarischen Zeitschriften und Anthologien. Zu einer Neuveröffentlichung dieser zwei Bände ist es auch nie gekommen, trotz dem steigenden Interesse für Jelineks Oeuvre und der Tatsache, dass dort die Keime künftiger Motive und Themen und des radikalen Duktus der Autorin auffindbar sind.
Es ist vor allem aufgrund von Übersetzungen in andere Sprachen gewesen, dass uns Jelineks Originalgedichte nahe gebracht werden konnten. Es gibt bislang insgesamt drei zweisprachige Ausgaben, wo die Originalgedichte Jelineks zu finden sind: eine polnische Ausgabe, erschienen 2000 im Verlag der Stiftung Tymoteusza Karpowicza, eine französische Ausgabe im Westphalie Verlag 2014 und eine neuere spanische Edition im Amargord Verlag 2018.